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Synodal zu einem besseren Bild der Kirche
Synodal zu einem besseren Bild der Kirche

Synodal zu einem besseren Bild der Kirche

Die katholische Kirche befindet sich im Umschwung. Papst Franziskus hat zu einer Volksbefragung, dem sogenannten Synodalen Prozess, aufgerufen. Nun hat am 09. und 13. Februar die Auswertung dieser Umfrage in Form von Grossversammlungen stattgefunden. Eine junge Erwachsene berichtet.

Von Patricia Burch


Für Jugendliche und junge Erwachsene erscheint die Kirche eher in einem negativen Bild. Dies erlebe ich auch selbst in meinem Umfeld. Die unzureichende Akzeptanz und Toleranz gegenüber verschiedenen Personengruppen und die fehlende Transparenz von Entscheidungsprozessen machen es schwierig die Kirche in der heutigen Zeit noch zu unterstützen. Um über solche Themen zu diskutieren und sich für Änderungen einzusetzen, traf ich mich zwei Mal in Zürich mit anderen Christ:innen des Bistums Chur.

„Wir sind nicht allein!“


Zusammen mit meinen beiden Kollegen des Jugendrats betrat ich am Mittwoch, den 09. Februar 2022, den Raum mit all den Vertreter:innen der verschiedenen Dekanate des Bistums Chur, welche schon dasassen und bereit waren. Wir drei zogen hier den Altersdurchschnitt deutlich nach unten, worauf ich dann eher skeptisch eingestellt war. Denn auch schon bevor ich zu dieser diözesanen Versammlung ging, dachte ich, ich müsse mich nun auf eine Masse von älteren und hauptsächlich konservativen Menschen einstellen. Ich habe mich darauf vorbereitet, die Jugend und den Fortschritt verteidigen zu müssen und davon zu überzeugen. Doch schon bald merkte ich, dass ich völlig falsch auf die Diskussionen vorbereitet war. Bei den Tischgesprächen wurde mir klar, dass es auch ältere Menschen gibt, die die Kirche ändern und auch die Jugendlichen unterstützen wollen. Mir wurde dann spätestens bei den Plenumsdiskussionen bewusst: Wir sind nicht allein!


Ebenfalls wurde am Sonntag, den 13. Februar, über diese Themen gesprochen und diskutiert. An diesem Tag trafen wir uns jedoch im Rahmen des Jugendrats des Bistums Chur. Auch da kamen wir zu einem ähnlichen Schluss. Insbesondere kamen wir aber auch zum Punkt, die Jugendlichen mehr in die Kirche miteinzubeziehen. Zum einen sollte der Begriff Gottesdienst sich ändern beziehungsweise erweitert werden. Zum anderen sollten junge Menschen die Möglichkeit bekommen den Gottesdienst mitzugestalten. Zudem wollen wir Jugendliche, dass uns zugehört wird, dass unsere Anliegen auch ernst genommen werden und wir mehr Mitbestimmungsrecht erhalten.

„Ich bin bereit das Bild der Kirche zu ändern“


Beide Tage waren intensiv und wir haben synodal, also gemeinsam, viele Themen bearbeitet und besprochen. An beiden Tagen, besonders beim Jugendrat, erhielten wir ein stärkendes Gefühl durch die ähnlichen Meinungen, welche die einzelnen Personen vertreten und durch den dadurch erzeugten Zusammenhalt. Gespannt und motiviert bin ich auf weitere Diskussionen, Treffen und Entwicklungen. Ich freue mich, zusammen mit dem Jugendrat, vor allem den Jugendlichen, ein Gefäss zum Austausch zu bieten. Somit soll mit dem Jugendrat eine Gemeinschaft der jungen Menschen im Bistum Chur gebildet werden, um dadurch ein riesiges Netzwerk entwickeln zu lassen.

Ich bin bereit das Bild der Kirche zu ändern und die Gemeinschaft, insbesondere für die jungen Menschen, wieder attraktiver zu machen. Denn, wenn wir jetzt nichts ändern, ist es zu spät und die Kirche stirbt aus!