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Null Empfang und voll spannend!
Null Empfang und voll spannend!

Null Empfang und voll spannend!

Im neuen Jugendbuch „Null Empfang“ von Stephan Sigg büxen Laura und Gian aus einem Handysucht-Seminar aus, um die Kontrolle über ihr Handy und somit über ihr Leben zurückzugewinnen. Doch das ist schwieriger als gedacht.

Silvan (25)

Eine Woche ohne Handy? Am Ende der Schweiz? Und das alles nur, weil Gians Eltern finden, er sei zu viel online. Vergiss es! Bei der erstbesten Gelegenheit haut Gian ab. Zusammen mit Laura. Blöd nur, dass ihre Handys null Empfang haben.

„Null Empfang“ ist nicht nur ein Jugendbuch über den Alltag in einer digitalisierten Gesellschaft, über Handysucht, Reizüberflutung, Konzentrationsfähigkeit, ständige Verfügbarkeit und “Digital Detox”, sondern auch über das Heranwachsen und die Familie.

Das Cover von „Null Empfang“

Mehr als nur eine spannende Geschichte

Stephan Sigg schafft es, auf rund 60 Seiten schnörkellos eine spannende Geschichte zu erzählen. Einmal damit angefangen, will man das Buch nicht mehr weglegen. Dabei baut die Story auf verschiedensten Charakteren auf, die nach ihren eigenen Grundsätzen handeln. Mit oder ohne Handy. Sigg zeigt aber nie mit dem Finger auf eine Figur. Sondern zeichnet alle Charakteren mit dem gleichen Feingefühl für ihre Beweggründe. Man schaut den Figuren beim Leben zu. Und das ist auch der Grund, warum die Geschichte so gut funktioniert und nicht in einer Konstruktion zerfällt.

Ein weiterer Grund für das Gelingen des Buches ist die Darstellung von jungen Menschen. Die zwei Hauptprotagonisten Laura und Gian sind extrem lebensecht gezeichnet. Oft neigen jugendliche Figuren, geschrieben von Autoren, die dieses Alter schon weit hinter sich gelassen haben, verfremdet und überhaupt nicht lebensecht. Dieses Gefühl kam bei „Null Empfang“ kein einziges Mal auf. Stephan Sigg schuf Figuren, die auf den Seiten zu leben beginnen. Man kauft ihnen ab, was sie sagen und was sie tun. Es sind eben Jugendliche! Und das ist die grösste Stärke dieses Buches.

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Was ist zu viel und was nicht?

Sigg zeigt keine Problemlösung der Handysucht auf. Er will der Leserin oder dem Leser auch nicht vorschreiben, was zu viel oder was die genau richtige Handynutzung ist. Er hält uns jedoch immer wieder einen Spiegel vor, in dem wir uns selbst ertappen.

Das kommt vor allem an den Stellen zum Ausdruck an denen Gian oder Laura versuchen, nach ihren Handys zu greifen, um mithilfe des Internets ein Problem zu lösen, um dann schmerzlich merken zu müssen, dass sie keinen Empfang haben. Kennen wir das nicht alle?


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Das Buch „Null Empfang“ ist für CHF 8.90 auf https://www.dabux.ch/produkt/null-empfang/ erhältlich.