Hoffnung auf Veränderung
Wie jedes Jahr veranstaltete Mission 21 im Jahr 2022 Besuche für Jugendbotschafter:innen in der Schweiz zur Förderung des kulturellen Austauschs. Der Besuch in der Schweiz endete auch dieses Jahr mit dem International Youth Summit, einer speziellen Plattform für den lösungsorientierten Ideenaustausch unter jungen Erwachsenen.
Von Minha Lee, übersetzt aus dem Englischen von Mission 21
Der Botschaftsbesuch der internationalen Jugendbotschafter:innen von young@mission21 fand vom 27. Mai bis 13. Juni 2022 in Basel, Zürich, Bern und Davos statt, und junge Menschen aus vier Kontinenten nahmen daran teil. Als Jugendbotschafterin aus Südkorea nahm ich zusammen mit Vertreter:innen aus 14 verschiedenen Ländern an Gottesdiensten verschiedener Kirchen teil, lernte andere Religionen kennen und besuchte Workshops zu geschlechtsspezifischer Gewalt und LGBTQI+. Diese gemeinsamen Erlebnisse formten neue Freundschaften unter uns und wir begannen zu überlegen, welche Beiträge wir zu den vielen Herausforderungen leisten können. Dieses gemeinsame Lernen und der gesamte Prozess haben mir geholfen, meine eigenen Anliegen in einem grösseren Kontext zu sehen.
Der International Youth Summit “The future is now!”, der am 11. Juni 2022 in Davos stattfand, war der erste Schritt für uns Jugendbotschafter:innen, unsere Anliegen praktisch anzugehen. Wir sprachen über die brennenden Themen, die alle aus ihren Ländern mitgebracht hatten, und wählten vier von ihnen zur weiteren Bearbeitung aus: Geschlechtergerechtigkeit; Arbeitslosigkeit und Armut; Altersdiskriminierung; Bildung. Alle Jugendbotschafter:innen wählten eines der Themen aus und diskutierten Aktionen, um die genannten Herausforderungen anzugehen. Dabei planten wir Massnahmen, die zu den jeweiligen Kontexten passen, und gaben einander Ratschläge über die Themengrenzen hinweg.
Ich selbst interessiere mich für feministische und queere Theologie, aber es war immer schwierig, zu diesen Themen in Südkorea aktiv zu werden. Es schien mir unmöglich, die südkoreanische Kirche und Gesellschaft zu verändern, und ich befürchtete, dass mein Engagement zu Benachteiligungen führen könnte. Die Erfahrungen, die ich im Rahmen des Jugendbotschaftsprogramms machte, änderten jedoch meine Meinung. Ich spürte eine tiefe Verbundenheit mit den anderen Jugendbotschafter:innen, auch wenn wir unterschiedliche Ansichten hatten. Wir vertrauten einander, und so entstand während des gesamten Programms ein sicherer Diskussionsraum. Diese Erfahrung gab mir Hoffnung, Inspiration und Mut.
Es ist sehr schade, dass aufgrund von Covid-19 keine weiteren jungen Menschen am International Youth Summit teilnehmen konnten, aber es war ein wichtiger Moment für uns Jugendbotschafter:innen. Der International Youth Summit war nicht nur eine Gelegenheit zur Diskussion und Planung von Aktionen. Es war eine Gelegenheit, uns gegenseitig Mut zu machen und den Glauben an Veränderungen neu anzufachen. Ich werde mich von nun an bei meiner Arbeit, in der Gesellschaft und in meiner Familie für meine Anliegen einsetzen. Das ist der Anfang der Zukunft.
Minha Lee ist eine von 18 internationalen Jugendbotschafter*innen, welche von 27. Mai bis 13. Juni 2022 zu Besuch in der Schweiz war. Das Jugendbotschaftsprogramm von young@mission21 bietet jungen Erwachsenen aus Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika jeweils während drei Jahren die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen, drängenden Fragen in einer globalisierten Welt nachzugehen und gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Der nächste Programmzyklus startet 2023. Interessierte können sich via E-Mail an young@mission-21.org melden, um die Bewerbungsunterlagen oder weitere Informationen zu erhalten.