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Gesprächssynode Bern – Junge mit Mut für Kirche von Morgen
Gesprächssynode Bern – Junge mit Mut für Kirche von Morgen

Gesprächssynode Bern – Junge mit Mut für Kirche von Morgen

Am 25. Oktober 2025 trafen sich Synodale – also das Kirchenparlament der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn – sowie junge und junggebliebene Menschen im Freigymer Bern zu anregenden Gesprächen über die Zukunft der Kirche. Der Einladungsflyer versprach:
„Wie geht Kirche heute? Das Kirchenparlament lädt 60 junge Erwachsene zu Gesprächen ein – mit Theater, Diskussion und Ideen für die Zukunft. Bring dich ein: Diskutiere mit, entwickle Projekte und gestalte Kirche neu.“

Wir vom HipHop Center Bern waren mit einem Marktstand vor Ort – und so nahm ich, Andy, diesen besonderen Anlass wahr.

Theater als Spiegel der Kirche

Gleich zu Beginn führten professionelle Schauspielende mit kurzen Szenen ins Thema ein. Sie zeigten mit viel Witz und Feingefühl typische Situationen aus dem kirchlichen Alltag: langsame Entscheidungsprozesse, schwer verständliche Sprache und das oft gehörte „Das müssen wir im Kirchenrat abklären.“ Diese leicht provokanten Darstellungen regten zum Nachdenken an – und öffneten die anschliessenden Gesprächsrunden.

Dieses Mal wurde bewusst den Jungen zugehört: Wie erleben sie Kirche heute? Was wünschen sie sich für morgen? In meiner Gruppe sassen zwei 15-jährige “Könfis” aus dem Konflager Grosshöchstetten, das ich mitleite. Sie sagten: „Dieser Anlass ist Teil unseres Konflagers.“
Ich fand es bemerkenswert, wie selbstverständlich sie mitdiskutierten und ihre Sicht auf Kirche teilten.

Offene Räume, neue Ideen

Am Nachmittag ging es mit der Open-Space-Methode weiter. Nach einer Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmenden frei zwischen Themenräumen wechseln, um Ideen aus den Morgengesprächen zu vertiefen – ungezwungen, bei Kaffee und guten Gesprächen.

Zum Abschluss wurden die sogenannten „Gold Nuggets“ präsentiert – persönliche Erkenntnisse und inspirierende Gedanken, die die Teilnehmenden vom Tag mitnehmen.
Mehrfach war zu hören: „Das sollte nicht der einzige Tag für solche Gespräche bleiben.“
Ein anderes Votum lautete sogar: „Schön wäre, wenn es diesen Anlass irgendwann gar nicht mehr bräuchte – weil der Dialog zwischen Kirche und Jugend selbstverständlich geworden ist.“

Kirche interessiert – auch die Jungen

Gemeinsam mit den KUW-Teilnehmenden reisten wir Leitpersonen anschliessend zurück ins Konflager. Dabei fiel mir auf: Die Jugendlichen interessieren sich sehr wohl für Kirche – wenn man ihnen Raum gibt, sich einzubringen und ihre Perspektiven ernst nimmt.

Ein Tag, der Mut macht, Kirche gemeinsam neu zu denken.

Andreas Dölitzsch